Nach Portugal auswandern – Auswanderung 2019

UNSERE ERFAHRUNGEN, PRAKTISCHE TIPPS UND PERSÖNLICHE EINBLICKE

3. April 2019, 04.00 Uhr morgens – unsere Reise in ein komplett neues Land und Leben kann beginnen. Wir werden tatsächlich nach Portugal auswandern! Die Koffer sind gepackt, das Auto vollgetankt und unser Hab und Gut bereits mit dem Transporter auf dem Weg in den Süden. Noch etwas müde von der kurzen Nacht, aber dennoch voller Vorfreude und Tatendrang verabschieden wir uns von unserem alten Leben und unseren Liebsten in der Schweiz und brechen auf ins Ungewisse. Obschon der Abschied schwerfällt, freuen wir uns auf den Wandel und die neue Herausforderung, die uns erwartet.

Fast ein Jahr später blicken wir nochmals auf die Auswanderung zurück und teilen unsere Erfahrungen mit euch: die Vorbereitungen und Schritte vor dem Auswandern nach Portugal, das Einleben in einem neuen Land, die Hürden und Schwierigkeiten auf unserem Weg, praktische Tipps sowie ganz persönliche Erkenntnisse und Einblicke in unser Leben.

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Wieso nach Portugal auswandern – Unsere Gründe und Motive

Zunächst ist es uns wichtig zu erwähnen, dass wir es sehr zu schätzen wissen, in der Schweiz geboren und aufgewachsen zu sein. Wir sehen es als ein grosses Privileg, während vielen Jahren in einem so fortschrittlichen, sicheren und wohlhabenden Land gelebt und hervorragende Schul-, Aus- und Weiterbildungen absolviert zu haben. Dennoch hat sich seit geraumer Zeit in unseren Köpfen mehr und mehr der Wunsch manifestiert, für eine bestimmte oder unbestimmte Zeit unserem gewohnten Umfeld in der Schweiz den Rücken zu kehren und im Ausland zu leben. Wir beide, sowohl Jasmin wie auch Filipe, haben in den letzten Jahren, jeder für sich und auch zusammen, mehrere kürzere und längere Reisen unternommen. Darunter waren auch viele Reisen nach Portugal – in die Heimat von Filipe, wo auch ein Grossteil seiner Familie lebt. Egal wo wir auf der Welt waren, wir haben uns nirgends so sehr angekommen und Zuhause gefühlt wie in Portugal. Der Grund, wieso wir nach Portugal auswandern wollten, war eine Mischung aus verschiedenen Motiven: zum einen liegt uns die Kälte überhaupt nicht und die Wintermonate in der Schweiz mit dem oftmals tristen, nassen und kalten Klima waren für uns stets eine schwierige Zeit. Der Wunsch, in einer wärmeren Gegend, mit vielen Sonnenstunden und in der Nähe von Strand und Meer zu leben, war gross. Zum anderen waren wir beide nicht besonders glücklich und erfüllt in unserer damaligen Arbeit und unserem Alltag. Schon lange hegten wir den Traum, uns selbst zu verwirklichen und den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen. Ein Unterfangen, welches in der Schweiz keinesfalls unmöglich, sondern sogar sehr gut umzusetzen ist – jedoch in Verbindung mit deutlich höheren Investitionskosten steht. Ausserdem wollte Filipe zu seinen Wurzeln zurückkehren und das Leben in Portugal am eigenen Leib kennenlernen. Und zuletzt war es bestimmt auch die Sehnsucht nach einem einfachen, aber glücklichen Leben mit mehr Lebensqualität und einer Mentalität und Wertvorstellung, die noch ein Stück besser zu unseren Individuen passt.

Portugal Auswanderung Van

Planung und Vorbereitungen – Wichtige Schritte vor der Portugal Auswanderung

Wir haben uns letztens gefragt, wann oder was der ausschlaggebende Moment war, indem wir ausdrücklich entschieden haben, dass wir nach Portugal auswandern werden. Und ganz ehrlich; wir wissen es nicht. Wir haben während Monaten darüber geredet und zueinander gesagt «im April 2019 soll’s losgehen» – aber die Zeit verstrich und so richtig mit den Vorbereitungen angefangen haben wir trotzdem nicht. Im November 2018 wussten wir, dass wenn wir unseren Plan von der Portugal Auswanderung wirklich umsetzen möchten, jetzt der Moment gekommen ist, unsere Worte in die Tat umzusetzen. Gesagt getan – mit dem Abschicken der schriftlichen Wohnungskündigung rückte die Auswanderung zum ersten Mal greifbar nah und von da an verbrachten wir gefühlt jede freie Minute mit der Realisierung unseres Traums.

Das wohl wichtigste Dokument während den ganzen Monaten vor der eigentlichen Auswanderung waren unsere selbst erstellten Checklisten. Wir können euch wärmstens ans Herz legen, euch detaillierte, ausführliche und terminierte To Do Listen zu erstellen und diese Schritt für Schritt abzuarbeiten – sonst besteht schnell die Gefahr, in diesem Auswanderungs-Labyrinth den Überblick zu verlieren. Nachfolgend findet ihr alle wichtigen Punkte, die es vor einer Auswanderung zu beachten gilt. Bitte beachtet, dass wir keinerlei Verantwortung für die Vollständigkeit dieser Auflistung übernehmen, die Situation je nach Land, in das man auswandert, unterschiedlich sein kann und wir von unseren eigenen Erfahrungen und der Perspektive einer Auswanderung aus der Schweiz berichten.

Beachtet die Konditionen in eurem Mietvertrag und kündigt die Wohnung fristgerecht. Es ist keine Seltenheit, dass die Frist zur Kündigung der Wohnung in der Schweiz sechs Monate oder mehr beträgt. Vereinbart einen Termin zur Wohnungsabnahme und stellt sicher, dass die hinterlegte Mietkaution auf das richtige, noch aktive Bankkonto überwiesen wird. Vergesst nicht, die Schlussrechnung für Strom-, Wasser- oder Nebenkostenabrechnungen zu verlangen und für allfällige Gutschriften zu euren Gunsten ebenfalls das richtige Bankkonto zu hinterlegen.

Die Abmeldung von eurem alten Wohnort hat frühzeitig, also mindestens zwei bis drei Monate im Voraus zu erfolgen. Meldet euch dafür bei eurer zuständigen Gemeinde- bzw. Stadtverwaltung und bringt eure neue Adresse in Portugal mit. Ganz wichtig ist eine entsprechende Abmeldebestätigung – dieses Dokument werdet ihr danach für viele bürokratische Angelegenheiten brauchen. Ausserdem wird euch der Heimatschein ausgehändigt, den ihr unbedingt im Original und an einem sicheren Ort aufbewahren solltet.

Vor der definitiven Abmeldung bei eurer Wohngemeinde ist ein Gespräch mit der zuständigen Steuerbehörde unerlässlich. Jegliche Steuerschulden, von vergangenen Jahren sowie vom laufenden Jahr, sind restlos zu begleichen, damit eine Abmeldung überhaupt vorgenommen werden kann.

Vereinbart einen Termin mit einem Bankvertreter und lasst euch bezüglich eurer Auswanderung beraten. Vielleicht macht es Sinn, euer Bankkonto auch nach der Auswanderung vorerst zu behalten (wobei aufgrund des Wohnsitzes im Ausland oftmals hohe Gebühren anfallen können und das Konto weiterhin im Heimatland versteuert werden muss) oder aber ihr bevorzugt eine Saldierung und überweist euer Vermögen auf das Konto einer Vertrauensperson in eurem Umfeld. Falls ihr das Konto behalten möchtet, ist es sehr empfehlenswert, einer vertrauenswürdigen Person die Vollmacht am Konto zu gewähren. So kann euch diese bei Bankangelegenheiten unterstützen, wenn ihr euren Wohnsitz bereits im Ausland habt. Allfällige Kreditkarten müssen vollständig abbezahlt und gekündigt werden. Damit ihr zu Beginn in Portugal trotzdem eine Bank- bzw. Kreditkarte und Zugriff auf euer Geld habt, empfehlen wir euch die Eröffnung eines Revolut-Kontos (weitere Informationen im Abschnitt «Unsere Tipps und Tricks rund um das Thema Auswanderung»).

Im Normalfall reicht es, eurer Versicherungsgesellschaft (Hausrat, Reiseversicherung, Haftpflicht etc.) und Krankenversicherung eine Kopie der Abmeldebestätigung zuzustellen und sämtliche Dienstleistungen werden per gewünschtem Datum eingestellt. Informiert euch, ob noch Restzahlungen geleistet werden müssen oder ob durch die Auswanderung eine Gutschrift zu euren Gunsten erfolgt. Falls letzteres der Fall ist, denkt daran, die Gutschrift auf ein von euch gewünschtes, zum Zeitpunkt der Auszahlung noch aktives Bankkonto zu veranlassen. Eine Ausnahme stellt die Motorfahrzeugversicherung dar – diese kann erst aufgelöst werden, wenn das Nummernschild an das zuständige Strassenverkehrsamt retourniert wurde.

Kontrolliert, ob eure Identitätskarte und euer Pass noch lange genug gültig sind (Mindestgültigkeit von sechs Monaten über dem Ausreisedatum). Wir empfehlen jedoch, dass die Gültigkeit noch mindestens ein bis zwei Jahre beträgt, damit ihr euch nach eurer Portugal Auswanderung nicht direkt um die Erneuerung dieser Dokumente kümmern müsst.

Kümmert euch rechtzeitig um die Kündigung jeglicher Abonnemente und Verträge wie beispielsweise TV/Internet/Mobilfunk, Zeitungen, Fitnessabonnement, öffentlicher Verkehr, Netflix, Spotify und so weiter. Teilweise ist eine Zustellung der Abmeldebestätigung notwendig – so können in den meisten Fällen aber auch jegliche Kündigungsfristen umgangen werden und es ist eine sofortige Kündigung möglich.

Dem Strassenverkehrsamt genügt es in der Regel, wenn ihr vor der Auswanderung die Abmeldebestätigung der Gemeinde zustellt, damit dies entsprechend vermerkt werden kann. In Portugal solltet ihr euch dann schnellstmöglich um einen portugiesischen Führerschein bemühen (Informationen zum Vorgehen im nächsten Abschnitt). Euer bisheriger Führerschein ist zwar auch in Portugal gültig, sollte aber baldmöglichst gegen einen Lokalen getauscht werden. Teilt dem Strassenverkehrsamt bereits im Voraus mit, dass ihr nach Portugal auswandern möchtet und dafür eine mehrsprachige Bestätigung über die Fahrberechtigung benötigt. Dieses Dokument benötigt ihr in Portugal zum Umtausch eures Führerscheins. Falls ihr euer Privatauto nach Portugal überführt, müsst ihr nach erfolgreichem Erhalt des portugiesischen Kontrollschildes, euer altes Kennzeichen an das jeweilige Strassenverkehrsamt retournieren.

Veranlasst in den ersten Wochen oder Monaten eine Umleitung eurer Korrespondenz an eure neue Wohnadresse in Portugal. Bei der Postbehörde in der Schweiz kann selbst bestimmt werden, für wie lange diese Umleitung aktiv sein soll – je länger, desto höhere Kosten fallen an.

Möchtet ihr euer ganzes Hab und Gut nach Portugal transportieren oder nur vereinzelte Gegenstände mitnehmen? Jetzt ist der ideale Zeitpunkt, um gründlich auszumisten und alles zu verschenken und verkaufen, was nicht mehr benötigt wird. Es existieren diverse Speditionsunternehmen, welche internationale Transporte durchführen – hier gibt es jedoch beachtliche Preisunterschiede. Macht euch daher eine genaue Auflistung aller Möbel, persönlicher Gegenstände und ungefährer Anzahl Umzugskisten, die ihr aufgeben möchtet. Holt euch mit dieser Auflistung verschiedene Angebote von unterschiedlichen Unternehmen ein und vergleicht die Preisleistung. Alle, die von der Schweiz oder Süddeutschland nach Portugal auswandern möchten, dürfen sich gerne bei uns melden – wir verfügen über einen kompetenten, professionellen und preiswerten Kontakt, mit welchem wir auch persönlich sehr gute Erfahrungen sammeln durften.

Stellt der zuständigen AHV-Zweigstelle eure Abmeldebestätigung zu. Bei einer Auswanderung in einen EU/EFTA-Staat ist es nicht möglich, nach der Auswanderung der freiwilligen schweizerischen AHV/IV beizutreten. Bei allen Ländern ausserhalb der EU/EFTA können freiwillige Jahresbeiträge einbezahlt werden – genauere Informationen erteilt euch die Schweizer Botschaft in eurem neuen Zuhause.

Klärt ab, ob ihr die Abzüge der in der Schweiz gesetzlich obligatorischen 2. Säule (Pensionskasse) und der freiwilligen Säule 3a bei einer Auswanderung ausbezahlt bekommt oder euch diese erst im Rentenalter zustehen.

Wir empfehlen, euch bereits um eine Arbeitsstelle zu bemühen, bevor ihr nach Portugal auswandern werdet. In Portugal benötigt ihr keine Arbeitsbewilligung zur Ausübung der Erwerbstätigkeit. Frischt euren Lebenslauf auf und übersetzt diesen auf Portugiesisch oder Englisch. Hier gilt: Sprecht und schreibt ihr noch nicht fliessend Portugiesisch, verfasst den Lebenslauf lieber auf Englisch, da ihr mit einem (oftmals noch fehlerhaft) auf Portugiesisch übersetzten Lebenslauf eher falsche Erwartungen schürt als eure Chancen erhöht. Erstellt euch ausserdem ein ansprechendes LinkedIn Profil und versucht darüber, an offene Stellen zu gelangen. Ebenfalls eine gute Möglichkeit sind Blindbewerbungen – sucht online nach Unternehmen, die euch interessieren und zu eurem Anforderungsprofil passen. Eine Blindbewerbung sollte aber kein Copy Paste, sondern eine möglichst originelle und kreative Vorstellung von euch und euren Fähigkeiten sein. Und keine Angst vor Skype Interviews. Auch wenn euch ein Vorstellungsgespräch vor dem Bildschirm und in einer anderen Sprache zunächst seltsam vorkommen mag – mit ein wenig Übung könnt ihr euer Gegenüber auch so von euch überzeugen.

Eine Mietwohnung in Portugal zu finden ist keine leichte Angelegenheit – besonders in der Algarve, da die meisten freien Wohnungen möbliert und an Touristen als Ferienwohnungen vermietet werden. Falls ihr genug Erspartes habt, empfehlen wir euch deshalb, für die ersten Monate eine Ferienwohnung zu mieten und euch direkt nach einem Eigenheim umzusehen. Für den Kauf einer Immobilie braucht ihr zwingend eine portugiesische Steueridentifikationsnummer (NIF) und zwischen 10-20% Eigenkapital zur Beantragung eines Hypothekarkredits. Falls ihr euch eine Wohnung mieten möchtet, müsst ihr damit rechnen, nur möblierte und zeitlich begrenzte Angebote zu finden. Wichtig: Finger weg von allen Wohnungen, die ihr nur ohne Erhalt eines Mietvertrages mieten könnt. Bei diesen Immobilien wird von den Eigentümern Steuerhinterziehung begangen und ihr als Mieter habt den grossen Nachteil, dass ihr jegliche Miet- und Nebenkosten nicht von den Steuern (IRS) abziehen könnt, was mit Vertrag möglich wäre. Bei der Wohnungssuche können euch unter anderem diverse Facebook-Gruppen oder die Internetportale OLX, CustoJusto oder idealista behilflich sein.

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In Portugal angekommen – Und was nun?

Am 3. April 2019 war nach monatelanger Vorbereitung, vielen Anstrengungen und nervenaufreibenden Stunden der grosse Tag gekommen. Wir beluden unseren kleinen Seat Ibiza mit den letzten Habseligkeiten und fuhren quer durch Frankreich in den Norden Spaniens, genauer gesagt nach San Sebastián. Unseren ersten Übernachtungsstopp erreichten wir nach rund 13 Stunden Autofahrt und 1’189 zurückgelegten Kilometern. Von dort aus ging es weiter in den Norden Portugals und wir verbrachten die nächsten Tage damit, Portugal auf dem Weg in den Süden genauer kennenzulernen. So besuchten wir unter anderem Städte wie Braga, Guimarães, Porto, Aveiro, Coimbra, Leiria, Ericeira oder Évora und entspannten an menschenleeren Stränden. Rechtzeitig zum Geburtstag von Filipes Mutter kamen wir in unserem neuen Zuhause in der Algarve an. Und was sollen wir sagen, nach den Anstrengungen ist vor den Anstrengungen! Nach Portugal auswandern ist wirklich kein Urlaub, sondern vor allem in den ersten Monaten mit vielen Verpflichtungen, Behördengängen, Nerven und organisatorischen Angelegenheiten verbunden. Aber die ganze Hetzerei von Behörde zu Behörde war am Ende des Tages schnell wieder vergessen, wenn wir bei einem Spaziergang am Strand mit Blick auf den Atlantik langsam die Sonne am Horizont verschwinden sahen.

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Alle, die ebenfalls nach Portugal auswandern möchten, über eine Auswanderung nachdenken oder einfach Interesse an diesem Thema haben, sollten den nachfolgenden Abschnitt detailliert lesen. Wir erklären euch Schritt für Schritt, was wir in Portugal beachten mussten, wie wir vorgegangen sind und was notwendig ist, damit ihr schnell und unbesorgt in euer neues Leben starten könnt. Dabei beziehen wir uns immer auf das Vorgehen mit ausländischer und Schweizer Staatsbürgerschaft, wie es bei Jasmin der Fall war. Filipe ist Portugiese und war bereits im Besitz der portugiesischen Identifikationsdokumente, weshalb der Anmeldeprozess bei ihm deutlich einfacher vonstattenging. Auch hier gilt zu beachten, dass wir keinerlei Haftung oder Verantwortung für die Richtigkeit, Aktualität oder Vollständigkeit der aufgeführten Punkte übernehmen. Bei den Behördengängen sollte einige Wartezeit eingerechnet werden – es ist üblich, dass man beim Eingang an einem Automaten ein Ticket (sog. «Senha») zieht und dann wartet, bis die jeweilige Nummer aufgerufen wird. Hier ist ebenfalls erwähnenswert, dass es nicht immer einfach verständlich ist, welche «Senha» bei welchem Anliegen zu ziehen ist.

Dieses kompliziert klingende Zertifikat ist nichts anderes als die Anmeldebestätigung und Aufenthaltsbewilligung für ausländische Staatsangehörige. Das Dokument sollte als erstes, direkt nach eurer Ankunft, bei der lokalen Gemeindeverwaltung (Câmara Municipal) beantragt werden, ist gebührenpflichtig (ca. 15 Euro) und nach Ausstellung fünf Jahre gültig. Danach muss die Aufenthaltsbewilligung beim SEF (Serviço de Estrangeiros e Fronteiras) verlängert werden. Bei Namens- oder Adressänderungen muss das Zertifikat entsprechend angepasst werden.

Die wohl wichtigste Nummer eines jeden Einwohners in Portugal ist die Steueridentifikationsnummer: Número Fiscal, Número Contribuinte oder kurz NIF genannt. Nach dieser Nummer wird man wirklich fast immer und fast überall gefragt – so oft, dass ihr die neun Ziffern nach eurer Auswanderung innerhalb von wenigen Wochen auswendig könnt. Zur Beantragung geht ihr mit eurem «Certificado de Registo de Cidadão da União Europeia» und eurem Identifikationsdokument (oder Pass) zum Finanzamt («Finanças» oder «Autoridade Tributária e Aduaneira») an eurem Wohnort. Der Erhalt der Nummer erfolgt direkt vor Ort und kostet rund 10 Euro.

Sobald ihr eure eigene Steueridentifikationsnummer besitzt, könnt bzw. müsst ihr euch beim Portal das Finanças, also dem nationalen Online-Portal für jegliche Finanzangelegenheiten, registrieren. In diesem Portal findet ihr unter anderem Informationen zu Zollangelegenheiten, euren Steuern, allen mit eurer Steueridentifikationsnummer hinterlegten Rechnungen oder E-Rechnungen von staatlichen Behörden. Hier gelangt ihr direkt zur Registrierung. Nach dem erfolgreichen Registrationsverfahren wird euch per Post ein Brief mit euren Zugangsdaten zugeschickt. Dieser sollte sicher aufbewahrt werden. Von Zeit zu Zeit empfiehlt es sich, einen Blick in das Portal zu werfen, um allfällige offene E-Rechnungen zu begleichen.

Wer einen Wohnsitz in Portugal hat, benötigt zwingend eine «Número de Identificação do Utente», um sich als Nutzer des nationalen Gesundheitswesens ausweisen zu können. Diese Nummer ist in jeglichen medizinischen Angelegenheiten von Belangen. Portugiesische Staatsbürger (mit Wohnsitz in Portugal) finden diese Nummer automatisch auf ihrem Bilhete de Identidade, Ausländer müssen die Nummer persönlich beim zuständigen Gesundheitszentrum, dem Centro de Saúde, ihres Wohnortes beantragen. Für die Beantragung muss ein Identifikationsdokument (z. B. Pass), das Certificado de Registo de Cidadão da União Europeia und die Steueridentifikationsnummer (NIF) mitgebracht werden. Es empfiehlt sich, schon früh morgens eine entsprechende «Senha» zu ziehen, denn es werden in den meisten Gesundheitszentren nur fünf Nummern pro Tag vergeben. Denkt dabei immer daran: Mit einem Lächeln, Geduld und Verständnis für die Mitarbeitenden kann man oft vieles klären.

Die Anmeldung bei der zuständigen Auslandsvertretung (Botschaft oder Konsulat) hat für Schweizer Staatsangehörige innerhalb von 90 Tagen nach der Auswanderung zu erfolgen. Für die Registrierung wird der Pass (oder das Identifikationsdokument), die Abmeldebestätigung und falls vorhanden der Heimatschein benötigt. Danach habt ihr die Möglichkeit, an Abstimmungen und Wahlen teilzunehmen. Jegliche zukünftigen Änderungen (z. B. Adress- oder Zivilstandsänderungen) müssen der Vertretung mitgeteilt werden. Bei deutscher oder österreichischer Staatsangehörigkeit empfehlen wir, euch noch vor der Auswanderung zu informieren, ob und innerhalb welcher Frist eine Anmeldung bei der zuständigen Auslandsvertretung zu erfolgen hat. Nachfolgend findet ihr die Kontaktdaten der Vertretungen:

Deutsche Botschaft in Lissabon
Campo dos Mártires da Pátria 38, 1169-043 Lisboa
Telefon: +351 218 810 210
Mobiltelefon: +351 965 808 092
Website

Österreichische Botschaft in Lissabon
Avenida Infante Santo, 43 – 4º, 1399-046 Lisboa
Telefon: +351 213 943 900
Website

Schweizerische Botschaft in Lissabon
Travessa do Jardim 17, 1350-185 Lisboa
Telefon: +351 213 944 090
Website

Wer in Portugal einen Wohnsitz hat und die «Número de Identificação do Utente» besitzt, ist automatisch unter dem staatlichen Gesundheitswesen versichert. Je nach Alter, Lebenssituation und Gesundheitszustand macht es jedoch Sinn, zusätzlich eine private Krankenversicherung abzuschliessen. Es gibt zahlreiche Versicherungsgesellschaften – persönlich können wir «médis» empfehlen.

Die Sozialversicherungsnummer (Número de Identificação de Segurança Social) wird im Normalfall vom Arbeitgeber für euch beantragt. Alle obligatorischen Beiträge (11% für den Arbeitnehmer) werden euch monatlich vom Lohn abgezogen.

Für die Eröffnung eines Bankkontos in Portugal benötigt ihr euer Identifikationsdokument (z. B. Pass), euer Certificado de Registo de Cidadão da União Europeia und die Steueridentifikationsnummer (NIF). Wie in jedem Staat gibt es verschiedene Banken mit unterschiedlichen Angeboten, Gebühren und Kommissionen. Am besten informiert ihr euch bei verschiedenen Banken und vergleicht die Vor- und Nachteile. Wir persönlichen können die «Crédito Agrícola» mit bestem Gewissen weiterempfehlen. Zur Beantragung einer Kreditkarte ist in der Regel zusätzlich der Arbeitsvertrag mitzubringen (falls vorhanden).

Der Erhalt eines Internet-, TV- und Mobiltelefonvertrages funktioniert mehr oder weniger gleich wie wir es von der Schweiz kennen. Es gibt auch hier verschiedene Anbieter, wie beispielsweise MEO, NOS und Vodafone. Die Installation wird durch einen Techniker vorgenommen und ist meistens im Vertragsabschluss inbegriffen. In Portugal ist es üblich, dass monatlich wiederkehrende Rechnungen automatisch vom Bankkonto abgebucht werden (vergleichbar mit dem Lastschriftverfahren in der Schweiz). Für dieses sogenannte «Débito Direto» sind jedoch keine grossen Formalitäten notwendig – meist reicht bereits die Angabe der IBAN-Nummer.

Euer bisheriger Führerschein ist für eine bestimmte Zeit in Portugal gültig. Ihr könnt also schon von Anfang an unbesorgt auf Portugals Strassen fahren. Trotzdem solltet ihr euch baldmöglichst um den Wechsel zu einem portugiesischen Führerschein (für Schweizer) oder um die Anmeldung eures Führerscheins beim portugiesischen Strassenverkehrsamt bemühen. Dafür besucht ihr das nächstgelegene «Instituto da Mobilidade e dos Transportes» (IMT) und bringt folgende Originale, inklusive einer Kopie, mit:

  • Identifikationsdokument (z. B. Pass)
  • Certificado de Registo de Cidadão da União Europeia
  • Steueridentifikationsnummer (NIF)
  • Alter Führerschein
  • Mehrsprachige Bestätigung über die Fahrberechtigungen (beim Strassenverkehrsamt eures Heimatlandes erhältlich)

Beim Wechsel zu einem portugiesischen Führerschein wird der alte Führerschein eingezogen und ihr erhält stattessen ein Dokument, welches die Situation erklärt und für sechs Monate gültig ist. Zwei Tage vor Ablauf des Dokuments kann persönlich beim IMT eine Verlängerung beantragt werden, falls ihr zu diesem Zeitpunkt noch nicht im Besitz des portugiesischen Führerscheins seid (kommt sehr oft vor). Das vom IMT ausgestellte Dokument solltet ihr stets bei euch tragen, wenn ihr mit dem Auto unterwegs seid. Es dient beispielsweise bei Polizeikontrollen als provisorischer Führerschein und muss vorgewiesen werden. Wichtig zu erwähnen ist, dass ihr mit diesem Dokument nur innerhalb Portugals fahren dürft. Die Überprüfung eures alten Führerscheins durch das IMT kann mehrere Monate, teilweise sogar über ein Jahr in Anspruch nehmen. Wir empfehlen, eine Kopie des alten Führerscheins aufzubewahren, bis ihr den neuen Führerschein erhaltet.

Wir möchten an dieser Stelle erwähnen, dass wir jedem, der nach Portugal auswandern will, empfehlen, sein Privatauto vorgängig zu verkaufen und hier in Portugal ein Neues zu erwerben. Wer sein Fahrzeug trotzdem mit nach Portugal nimmt, hat sechs Monate Zeit, die Kontrollschilder umzutauschen. Grundsätzlich fällt bei der Einfuhr eines Fahrzeuges nach Portugal eine Fahrzeugsteuer, die sogenannte «Imposto Sobre Veículos» (ISV) an. Diese Steuer übersteigt in den meisten Fällen den Restwert des Fahrzeuges (beträgt also in der Regel mehrere tausend Euro). Es ist jedoch möglich, diese Steuer zu umgehen, indem man sein Fahrzeug als Umzugsgut anmeldet. Dafür muss das Fahrzeug mindestens sechs Monate in eurem Besitz sein und ihr benötigt folgende Dokumente des Fahrzeughalters/des Fahrzeuges:

  • Identifikationsdokumente (z. B. Pass)
  • Certificado de Registo de Cidadão da União Europeia
  • Steueridentifikationsnummer (NIF)
  • Wohnsitzbestätigung von Portugal (erhältlich bei der «Junta de Freguesia»)
  • Wohnsitzbestätigung von eurem Heimatland (mind. der letzten 12 Monate)
  • Vorweis von Rechnungen als Beweis für den tatsächlichen Wohnsitz im Heimatland während den letzten 12 Monaten (z. B. Stromrechnungen, Internetrechnungen, Lohnausweise oder Ähnliches)
  • Alter Fahrzeugausweis
  • EC – Certificate of Conformity (beim entsprechenden Autohersteller erhältlich)
  • Inspektionszertifikat: Das Fahrzeug muss in Portugal eine technische Inspektion («Inspeção Técnica Periódica») durchlaufen. Wenn alles in Ordnung ist, wird ein entsprechendes Zertifikat ausgestellt, dass ihr zur Legalisierung des Fahrzeuges benötigt.

Sobald ihr alle Dokumente organisiert habt, empfehlen wir euch, einen sogenannten «Despachante», also einen Agenten für Behördengänge mit Spezialisierung in der Legalisierung eines Fahrzeuges, aufsuchen. Mit dessen Hilfe wird die «Declaração Aduaneira de Veículo» (DAV) erstellt, auf welchem das portugiesische Kennzeichen ersichtlich ist. Als nächstes kann das Kontrollschild beim «Instituto da Mobilidade e dos Transportes» (IMT) mithilfe eines Formulars beantragt werden. Sobald dieses geprüft und bewilligt ist, wird das Kennzeichen in einer entsprechenden Druckerei selbst in Auftrag gegeben. Die Erstellung des Fahrzeugausweises erfolgt nicht automatisch – dieser wird Mithilfe des DAV beim nächstgelegenen «Conservatoria do Registo Comercial» beantragt und per Post nach Hause geschickt. Eine Motorfahrzeugversicherung könnt ihr bei einer Versicherungsgesellschaft eurer Wahl abschliessen (beispielsweise AXA oder Fidelidade). Wichtig ist nur, den Versicherungsnachweis (grünes Quadrat) unten rechts an der Windschutzscheibe des Fahrzeuges zu befestigen. Die Legalisierung bzw. Einfuhr eines Fahrzeuges ohne Bezahlung der hohen ISV ist wahrlich kein Kinderspiel – insbesondere, wenn man nicht einwandfrei Portugiesisch spricht. Ausserdem sollte man insgesamt mit Kosten von 600-1’500 Euro rechnen (abhängig vom Fahrzeugtyp). Sein eigenes Fahrzeug nach Portugal mitzunehmen, benötigt viel Geduld, Fingerspitzengefühl und professionelle Hilfestellung. Der portugiesische Automobilclub ACP kann euch bei der Legalisierung des Fahrzeuges in Portugal unterstützen, sofern ihr Mitglied seid.

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Hürden und Schwierigkeiten während dem Auswandern nach Portugal

Unsere Portugal Auswanderung war die optimale Entscheidung für uns und jede Anstrengung wert – dennoch hatten wir auf diesem abenteuerlichen Weg mit einigen Hürden und Schwierigkeiten zu kämpfen. Man lässt alles, was man seit Jahren kennt, hinter sich und begibt sich in eine völlig fremde Welt mit einer anderen Politik, einem anderen System, anderen Regeln und Verpflichtungen, einer anderen Mentalität und anderen Kultur. Eigentlich hätte man schon genug damit um die Ohren, sich einzuleben und die Funktionsweise des Landes verstehen zu lernen. Gleichzeitig begibt man sich aber auch in eine komplett neue Arbeitswelt, mit einer ganz anderen Arbeitsweise und einem Haufen neuer Kollegen. Allein diese Umstellung war nicht immer leicht bzw. ungewohnt für uns. Dazu kommt, dass der Mindestlohn in Portugal lediglich 635 Euro beträgt – jegliche Abzüge für Steuern und Sozialversicherung noch nicht berücksichtigt. Im Urlaub erscheint das Leben in Portugal immer sehr günstig; unter Berücksichtigung der Lohnverhältnisse mussten wir unsere Lebensgewohnheiten jedoch deutlich anpassen.

Die schwierigsten und nervenaufreibendsten Punkte beim Auswandern nach Portugal waren das Finden einer bezahlbaren und unmöblierten Mietwohnung in der Algarve sowie die Einfuhr und Legalisation unseres Privatautos. Ob wir trotz diesen Bemühungen wieder nach Portugal auswandern würden? Jederzeit!

Unsere Tipps und Tricks rund um das Thema Auswanderung

  • Es ist in unseren Augen unerlässlich, sich bereits vor der Auswanderung intensiv mit der jeweiligen Landessprache auseinanderzusetzen. Es wird euch in unzähligen Situationen behilflich sein und euch viele Türen öffnen – wir hätten ohne unsere Portugiesisch-Kenntnisse viel mehr Zeit, Nerven und auch Geld benötigt.
  • Ein Umzug innerhalb des gleichen Landes ist bereits jedes Mal mit gewissen Kosten verbunden; beim nach Portugal auswandern muss man erst recht in die Tasche greifen. Im Heimatland müsst ihr jegliche ausstehenden Schulden (Steuern, Verträge, Ratenzahlungen etc.) begleichen, es fallen Kosten für den Möbeltransport und die Einrichtung des neuen Heims an, die Einfuhr eines Fahrzeuges ist nicht günstig, die Reise in euer neues Zuhause kostet ebenfalls Geld und fast jeder Behördengang steht anfangs in Zusammenhang mit dem Bezahlen von Gebühren. Bevor man nach Portugal auswandern will, ist es daher unerlässlich, sich ein finanzielles Polster anzulegen. Auch wenn ihr nicht im Sinn habt, direkt ein eigenes Haus zu erwerben, müsst ihr unweigerlich einige tausend Euro in die Auswanderung investieren können.
  • Egal wohin euch das Abenteuer Auswanderung führt; setzt euch vorgängig intensiv mit Land und Leuten, dem System sowie den ungefähren Lebenshaltungskosten auseinander. Sprecht mit Gleichgesinnten, die eine Auswanderung bereits erfolgreich gemeistert haben und tauscht eure Erfahrungen aus.
  • Planung ist das A und O: Erstellt euch Checklisten, einen Ablaufplan und eine detaillierte Budgetplanung, welche ihr immer griffbereit habt.
  • Bemüht euch, wenn möglich, bereits im Voraus um eine Arbeitsstelle und wenn gewünscht, um eine Mietwohnung. Weitere Tipps dazu findet ihr im Abschnitt «Planung und Vorbereitungen – Wichtige Schritte vor der Portugal Auswanderung».
  • Lächelt und seid immer freundlich – auch wenn dies von eurem Gegenüber nicht erwidert wird. Mit Freundlichkeit kommt ihr sehr viel schneller zum Ziel.
  • Verkauft euer privates Fahrzeug und kauft nach der Auswanderung ein Neues (siehe Abschnitt «In Portugal angekommen – Und was nun?»).
  • Sammelt immer und überall Kontakte – besonders in südländischen Regionen wie Portugal werden persönlichen Kontakten grosse Bedeutung zugeschrieben und diese werden euch noch oft weiterhelfen.
  • Erstellt unbedingt frühzeitig ein Revolut Konto und beantragt die entsprechende Karte. Mit der Karte bzw. dem Konto habt ihr jederzeit Zugriff auf euer Geld, könnt gebührenfrei Zahlungen abwickeln, Geld per Knopfdruck an Freunde senden oder von ihnen anfordern, Daueraufträge einrichten, Direktzahlungen tätigen und 200 € pro Monat kostenlos abheben. Die Karte ist besonders zu Beginn der Auswanderung, bevor man ein Bankkonto eröffnet hat und die entsprechende Bankkarte erhält, eine grosse Hilfe.
  • Nach Portugal auswandern – aber ohne Ballast! Mistet vor der Auswanderung richtig aus (egal ob Kleider, Möbel oder sonstige Gegenstände) und verkauft diese. Gebt wirklich nur das zum Transport auf, was ihr auch wirklich benötigt. So spart ihr Geld und nehmt nichts mit, was in eurem neuen Zuhause sowieso nur im Keller verstaubt.
  • Sichert euch doppelt ab, ob ihr alle ausstehenden Schulden im Heimatland bezahlt habt und bewahrt alle Belege sicher auf. Nach der Auswanderung ist es oft um einiges komplizierter, finanzielle Angelegenheiten aus dem Heimatland zu regeln.
  • Gebt euch selbst Zeit und schraubt eure Erwartungen an euch und euer Umfeld zurück. Ihr könnt nicht erwarten, dass ihr in einem fremden Land direkt zu Beginn einen Job findet, der sich wirklich mit euren Qualifikationen und Diplomen deckt und sich dementsprechend in einem überdurchschnittlichen Einkommen bemerkbar macht. Solche Dinge brauchen Zeit: Am Anfang werden Hürden auftreten, man muss sich eingewöhnen und die Sprache lernen – mit Mühe, Ehrgeiz, Zuversicht und vor allem Durchhaltevermögen wird sich bald alles zum Besseren wenden.
  • Beginnt nicht direkt nach der Auswanderung mit eurer neuen Arbeit – lasst euch einige Wochen Zeit, um euch einzugewöhnen und alle wichtigen, zeitaufreibenden Behördengänge zu regeln.
  • Träume nicht – lebe. Bist du unzufrieden, ändere etwas. Denk gut und gründlich über eine Auswanderung nach, aber wenn es wirklich das ist, was du machen möchtest, tu es!
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Eure Fragen zu unserer Portugal Auswanderung

Hier beantworten wir einige eurer Fragen rund um unsere Auswanderung nach Portugal. Falls ihr noch weitere Fragen habt, hinterlasst uns gerne einen Kommentar oder kontaktiert uns per E-Mail, Whatsapp oder Social Media.

Das hat zum einen natürlich damit zu tun, dass wir einen persönlichen Bezug zum Land haben. Portugal ist Filipes Heimat, ein Grossteil seiner Familie lebt hier und er war seit seiner Geburt Jahr für Jahr ein- oder sogar mehrmals zu Besuch in Portugal. Jedes Jahr im gleichen Land Urlaub zu machen, ist aber längst nicht das Gleiche, wie wirklich vor Ort zu leben und zu arbeiten. Unsere Entscheidung, nach Portugal und nicht irgendwo anders hin auszuwandern, hat daher zum anderen auch damit zu tun, dass in Portugal für uns alles passt. Wir lieben das angenehm warme und sonnige Klima der Algarve; dürfen uns hier jedoch trotzdem am Wechsel der verschiedenen Jahreszeiten erfreuen. Wir können uns vollkommen mit der Mentalität, der Kultur und dem Lebensstil der Portugiesen identifizieren. Wir bewundern mit strahlenden Augen die mediterrane Vegetation, lauschen dem Rauschen des Atlantiks und verbringen Stunden am Strand und in der freien Natur. Wir verstehen und akzeptieren das System: Ganz egal ob in Bezug auf die Politik, das Gesundheits- und Bildungswesen, die Wirtschaft oder Gesetze – Portugal ist Teil der Europäischen Union und wir fühlen uns in allerlei Hinsicht sicher. Natürlich gibt es (wie in jedem Staat) viele Aspekte, die Verbesserungspotenzial haben und Themen, bei denen sich die Meinungen spalten – für uns persönlich gab und gibt es jedoch keinen Punkt, der so schwerwiegend ist, dass er einer Auswanderung im Weg gestanden hätte.

Dazu muss man vorab sagen, dass wir Portugal bereits vor unserer Auswanderung sehr gut kannten – Filipe aufgrund seiner Wurzeln und Jasmin dank mehrfachen Reisen seit 2016. Als wir zum ersten Mal über einen Umzug nach Portugal nachgedacht haben, war zunächst die Rede von 6-9 Monaten bezahlter Arbeit mit anschliessender Reise um die Welt. Irgendwann stellten wir uns jedoch die Frage, was uns überhaupt (ausser natürlich der Familie und Freunden) in der Schweiz hält. Wir hatten beide abgeschlossene Aus- und Weiterbildungen, waren nicht besonders erfüllt in unseren damaligen Jobs, hatten keinerlei Verpflichtungen wie beispielsweise schulpflichtige Kinder oder ein Eigenheim und versuchten Jahr für Jahr, dem tristen Winter in der Schweiz zu entfliehen. Schlussendlich ist eine solche Entscheidung auch immer typabhängig. Wir sind beide ziemliche Träumer, aber wenn wir etwas wollen und ein Ziel vor Augen haben, dann gibt es keine halben Sachen. Wir haben uns gefragt, was das Schlimmste ist, was uns passieren könnte. Was wenn wir scheitern und unsere Pläne nicht aufgehen? Was wenn wir unsere Träume nicht verwirklichen können? Was wenn wir finanzielle Schwierigkeiten bekommen? Was wenn wir unser altes Leben in der Schweiz vermissen und in Portugal einfach nicht glücklich werden?

Dies führte uns zur Erkenntnis, dass ganz egal, was kommen mag, uns immer eine Tür zurück in die Schweiz offensteht und wir dort mit offenen Armen empfangen werden. Ausserdem hat der Entschluss, uns ganz aus der Schweiz abzumelden, auch finanzielle Gründe. Mit einem portugiesischen Durchschnittslohn wäre es uns nicht möglich gewesen, sowohl unseren Lebensunterhalt hier in Portugal zu bestreiten wie auch die Fixkosten in der Schweiz zu bezahlen (beispielsweise Krankenversicherung, Steuern etc.).

Die meisten unserer Erwartungen haben sich rundum bestätigt: Wir erwarteten uns ein glücklicheres Leben am Meer mit mehr Lebensqualität, Sonne und der Verwirklichung unserer Träume. Ausserdem erwarteten wir, uns mit der Mentalität, dem Lebensstil und der Kultur Portugals deutlich mehr identifizieren zu können. Auch diese Erwartung hat sich zweifellos für uns bestätigt. Wir gingen davon aus, dass sich unser Bild von Portugal, welches sich aus den zahlreichen Urlauben der vergangenen Jahre ergab, bewahrheiten wird. Und dem war nicht nur so: Unser positiver Eindruck von Portugal hat sich seit unserer Auswanderung nur noch verstärkt – obwohl wir jetzt auch Schattenseiten kennen.

Schon mal vorneweg: Du wirst mit ziemlicher Sicherheit nie an alles denken! Du wirst immer an eine Situation kommen, die du nicht vorhergesehen hast oder nicht vorhersehen konntest – ganz unabhängig vom Land, in das du auswanderst. Hier gilt vor allem, Geduld und Ruhe zu bewahren. Im Normalfall wird sich immer ein Weg finden, wie die Situation gelöst werden kann. Sehr hilfreich und empfehlenswert ist, im Heimatland eine Ansprechperson zu haben, die in solchen Fällen eingreift und beispielsweise fehlende Dokumente von Behörden besorgt, ein Telefonat führt oder sich um finanzielle Angelegenheiten kümmert. Ausserdem gilt, je intensiver man sich vorgängig informiert und mit dem Land auseinandersetzt, desto besser wirst du vorbereitet sein.

Eine Frage, die so pauschal nicht beantwortet werden kann. Dies ist zum einen sehr abhängig von der eigenen Persönlichkeit (eher introvertierte oder extrovertierte Persönlichkeit), dem Land bzw. der Region und Ortschaft, deinem Lebensstil, den Sprachkenntnissen und dem Umfeld, welches du zu Beginn um dich hast. Bei der Arbeit oder in der Sprachschule lernst du schnell und einfach neue Leute kennen – ob diese dann wirklich zu guten Freunden werden, ist schwer zu sagen. Klar ist, dass du vor die Tür gehen musst, um neue Leute zu treffen – wenn du dich nur in der Wohnung verschanzt, wirst du auch keine neuen Freunde finden. Der einfachste Weg, Gleichgesinnte kennenzulernen, ist einem gemeinsamen Interesse nachzugehen. Ob beim Sport, in der Hundeschule, bei einem Konzert oder sonstigen Aktivitäten: Erscheint dir jemand sympathisch, hast du direkt ein Gesprächsthema, welches euch beide interessiert.

Wir hatten anfangs alle Hände voll zu tun mit Behördengängen, den ganzen neuen Regelungen, unseren Vierbeinern und dem neuen Job. Da waren wir ganz froh, uns zu Beginn nur auf uns konzentrieren und die Zeit zu zweit (bzw. zu viert) geniessen zu können – ohne irgendwelchen schönen, aber teilweise auch anstrengenden und zeitraubenden, freundschaftlichen Verpflichtungen nachgehen zu müssen. In der Algarve ist der Tourismus ein zusätzliches Hindernis. Viele Menschen, die wir im Verlauf der letzten Monate kennenlernen durften, waren entweder Touristen oder nur während den Sommermonaten zum Arbeiten in der Gegend. Grundsätzlich ist es in einem fremden Land aber nicht schwieriger, neue Freunde zu finden, wie in der alten Heimat – wenn du offen für neue Bekanntschaften bist und den Mut hast, ab und zu den ersten Schritt zu machen, wirst du schnell neue Freundschaften schliessen.

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